Telematik - in eigener Sache:
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Letzte Aktualisierung: 18.04.2024

Wir sind eine telematikfreie Praxis

Was heißt das eigentlich ?

Vor allem auf Betreiben des Bundesgesundheitsministeriums und der Krankenkassen wird die Digitalisierung des Gesundheitswesens vorangetrieben. Im Zentrum steht dabei die elektronische Versichertenkarte, auf der alle relevanten Daten im Sinne einer Patientenakte gesammelt werden sollen. Die Daten verbleiben jedoch nicht auf dem Chip der Karte, sondern werden zentral in riesigen Datenbanken von IT-Firmen gespeichert. Dafür werden alle Praxen, Krankenhäuser und Apotheken mit entsprechender Hard- und Software ausgestattet, um die erhobenen Daten und Dokumentationen an den Zentralserver weiterleiten zu können.

Dies sind unsere Einwände:

1. Patiententrechte auf informationelle Selbstbestimmung werden bislang vollkommen ungenügend berücksichtigt. Es ist unklar, wie weitgehend ich als PatientIn festlegen darf, wer welche Daten von mir einsehen darf und welche Daten ich vielleicht „geheimhalten“ will - z.B. eine psychotherapeutische Behandlung. Wo soll diese Steuerung stattfinden? In den Arztpraxen unter Zeitdruck? PatientInnen werden gläsern!

2. Jedes Netz und jede Datenbank ist hackbar. Mit einer Patientenakte lassen sich auf dem Schwarzmarkt oder im Zuge von Erpressungsversuchen schnell mehrere Hundert Euro erzielen. Schon jetzt werden Interessen an den Daten artikuliert: aus der Forschung, von Firmen, Werbetreibenden.

Das finnische Desaster
Aus Finnland wird im Herbst 2020 ein großangelegter Hackerangriff auf Zehntausende vertrauliche Datensätze eines privaten Psychotherapieanbieters gemeldet. Psychotherapie wird dort in großen Behandlungszentren durchgeführt. Auch die Notizen aus den Therapiesitzungen werden zentral gespeichert. Insgesamt ist die Digitalisierung in Finnland weiter fortgeschritten - man sollte also davon ausgehen können, dass der Sicherheitszuwachs damit Schritt gehalten hat. Nichts davon: Mit den Daten wird nun nicht nur das betroffene Unternehmen erpresst, sondern auch PatientInnen bekommen per Email Erpresserschreiben, verbunden mit der Drohung, sensible Datensätze zu veröffentlichen (heise online, 27.10.2020) Weitere Datendiebstähle werden z.B. aus Frankreich und Großbritannien gemeldet.

Das sind unsere Konsequenzen:

In Einklang mit dem Datenschutzbeauftragten des Bundes, Prof. Kelber ( DsiN-Deutschland sicher im Netz, 15.02.2021) , halten wir die jetzige Konstruktion der elektronischen Patienakte für mangelhaft. Als Konsequenz verweigern wir den Anschluß dieser Praxis an die Telematik. Wir nehmen dafür Strafzahlungen in Höhe von derzeit 2.5% unseres Honorars in Kauf.

Was heißt dies für Sie ?

Sie können sicher sein, dass die von uns erhobenen Daten, Informationen und erst recht die Inhalte der therapeutischen Gespräche nicht elektronisch gesichert und weitergegeben werden.

Es besteht keine Verbindung unserer Praxis in das System und Netz der Telematik. Weitergabe einer Diagnose oder von Behandlungsberichten an Dritte erfolgt erst nach einer ausdrücklichen und schriftlichen Schweigepflichtentbindung durch Sie auf dem sicheren Papierweg per Post und nur an Personen und in dem Umfang, wofür Sie ausdrücklich Ihr Einverständnis erteilen.

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